Dienstag. Regen. Temperatur knapp über Null Grad.
Während des nicht sonderlichen guten Frühstücks bekamst du sogar ein Kompliment. Cool hat dich schon lange keiner mehr genannt. Und das alles nur, weil du ein paar Mädels erklärt hast wie dämlich sie doch sind und wie sie die Sache mit der Nachtruhe besser umgehen könnten. Schließlich warst du auch mal jung und hast für vieles Verständnis, was hier abgeht, hast es ja selber schon gemacht.
Heute steht der zweite Versuch an, den Kids etwas von ihrer Vergangenheit nahe zu bringen. Aber auch dieser Versuch wird von Ignoranz und Gleichgültigkeit versenkt, ehe er aus dem Hafen auslaufen konnte. Da bleibt dir nur die Hoffnung, dass es genug andere Jugendliche gibt, die sich, ihre Vergangenheit und vor allem ihre Zukunft etwas kritischer betrachten. Immerhin einer stellt fest, wie einfach es heute für NSA und Co. sein muss, uns zu überwachen, wenn die Stasi mit der damaligen Technik schon so gut war.
Zweite Runde am Nachmittag. Marktplatz am alten Rathaus. Der Grossteil ist sogar pünktlich. Aber wie immer kommen zwei zu spät mit dem wildesten Ausreden. Am liebsten würdest du sie anscheissen, was sie sich einbilden, aber du hast ja Kinderstube, stattdesten darfst du dich dann noch beleidigen lassen.
Vor allem sind es immer die gleichen Grazien, die so aus der Reihe tanzen und mehr als negativ auffallen.
Kackbratze ist ein schönes Wort.
Die Nacht bricht herein und mit ihr die Stunde der Nachtruhe und du musst feststellen, dass es um die Gedächtnisleistung nicht all zu gut bestellt ist. Alle Hinweise von morgen sind scheinbar im Winde der nächsten Kippe dahingeweht.